kein film ist vor ihm sicher

Montag, Oktober 30, 2006

philadelphia

tom hanks, denzel washington. normalerweise garant für gute filme. ob forrest gump, saving private ryan (der soldat james ryan) oder the green mile ... tom hanks ist ein fabelhafter schauspieler. ob john q - verzweifelte wut, malcom x oder man on fire ... auch mr. washington ist ein charakterdarsteller der besonderen sorte. doch sind diese beiden akteure schon garant für ein tolles filmerlebnis?

philadelphia ist 1994 in die kinos gekommen. und erzählt die geschichte von einem homosexuellen anwalt, andrew beckett (beeindruckend: tom hanks), der gerade die größten chancen auf eine beförderung hat. doch als seine vorgesetzten, trotz aller vertuschungsversuche, mitbekommen, dass er an aids leidet, wird er fristlos gekündigt. um gegen diese konservativen, schwulenhassenden bürohengste vorzugehen, macht er sich auf den weg von anwalt zu anwalt. und erst der homophobe joe miller (denzel washington) versucht, gegen die komplette homophobe gesellschaft anzutreten. in weiteren rolle sieht man antonio banderas als schwulen freund von andrew und jason robards (magnolia) als ehemaliger chef von mr. beckett.

der regisseur, jonathan demme (übrignes onkel vom leider viel zu früh verstorbenen "blow"-regisseur ted demme) schuf mit philadelphia eine schönes, gesellschaftskritisches drama. unglaubliches hört man, wenn man die audiokommentare auf der dvd anhört. viele, die selbst homosexuell oder gar an aids erkrankt sind, spielten in diesem film mit. zuletzt trat demme durch "der manchurian candidate" wieder in erscheinung (übrigens auch mit denzel washington). bekannt wurde er auch durch "the silence of the lambs", also "das schweigen der lämmer".

wie "die jury" oder "der klient" ist auch philadelphia ein gerichtsfilm. nur sah man in "die jury", das amerika zur zeit des öffentlichen rassenhasses, in "der klient" geht es um einen jungen, der eine zeugenaussage machen sollte. philadelphia hingegen ist so lebensnahe wie kaum ein anderer film. aids ist unter uns. aids ist nicht, wie von den konservativen ex-vorgesetzten von andrew, eine schwulenseuche. es ist eine krankheit die uns alle betrifft. philadelphia steht für mich für einen der berührendsten, erschreckendsten filme aller zeiten. aids ist unter uns. aber ich selbst habe noch nie jemanden gesehen, der daran leidet. mitanzusehen, wie andrew beckett immer schwächer wird, blasser, kranker ... das lässt wohl hoffentlich keinen kalt.

ot: philadelphia
produktionsland: usa
fsk: freigegeben ab 12 jahren
veröffentlichungsjahr: 1993
dvd erscheinungstermin: 10. februar 2004 (die doppel-dvd-ausgabe)
imdb-wertung: 7,5
eigene wertung (schulnote): 1